Hatha Yoga wird allgemein als der körperorientierte Yoga bezeichnet. In der etwa 5000-jährigen Geschichte des Yoga wird Yoga hauptsächlich als eine geistige Disziplin beschrieben. Das Ziel ist das zur Ruhe bringen der Gedanken, damit in diesem Geist die Erkenntnis des Selbst stattfinden kann. Dazu wurde nur eine Asana gebraucht: der Meditationssitz. Und auch nur dieser wird in verschiedenen Variationen von Patanjali in den „Yoga Sutras“ vor etwa 2000 Jahren beschrieben. Erst im 15. Jahrhundert beschreibt Yogi Swatmarama etwa 14 Asanas in der „Hatha Yoga Pradipika“. Die vielen Körperstellungen, manche sprechen von 80000, entstehen dann erst in der Neuzeit. „Ha“ wird oft mit „Sonne“ und „Tha“ mit „Mond“ übersetzt. Hatha Yoga ist also die Harmonisierung aller körperlichen und geistigen Gegensätzlichkeiten. Die wichtigsten Praktiken im Hatha Yoga sind allgemein: Asanas (Körperstellungen), Pranayama (Atemübungen), Shavasana (Tiefenentspannung) und Meditation. Gerade bei der modernen Vielzahl der Asanas ist immer auch die spirituelle Dimension jeder Körperstellung zu beachten. Anderenfalls verlieren wir die positiven Wirkungen im Sinne des Yoga und die Abgrenzung zu einer Fitnessübung.
Om Shanti Ralf